Altdeutscher Mops

Die Altdeutsche Mopshündin Emma

Der Altdeutsche Mops ist keine neue Rasse, sondern es handelt sich um eine Rückzüchtung nach dem Erscheinungsbild des Mopses in den 50/60er Jahre der in Deutschland gezüchtet wurde.
Um den Mops mehr Lebensqualität zu geben, geht es nicht einfach darum dem Mops jetzt eine längere Nase zu züchten, sondern man sollte die gesamtheitliche Mopsgesundheit im Auge haben.
Wie der Altdeutsche Mops aussehen sollte:

  • Der Fang des Altdeutsche Mops soll nach vorn verlagert sein, wenn auch stumpf (ähnlich dem des Boxers). Die Zähne haben wieder Platz im Gebiss und der Hund weniger Probleme beim Fressen.
  • Nasenbein- und Oberkieferbein, die wichtigen Knochen der Schnauzenpartie des Hundes, sind ausreichend ausgeprägt um eine gesunde Atmung zu ermöglichen, der Kopf insgesamt groß genug um allen wichtigen Atmungsorganen im Hals- und Rachenbereich genügend Platz zu bieten.
  • Ebenfalls sollte der Mops einen ausreichend langen Hals haben, damit es keine Lüftröhrenverengung oder -spangen gibt.
  • Die Augen des Mopses sollen eher mandelförmig als rund und nicht hervorstehend (Glubschaugen) sein. Die tiefer eingebetteten Augen und die nach vorne gezogenen Nase bieten einen sehr guten Schutz für die Augen des Mopses, die Verletzungsgefahr wird stark reduziert.
  • Ebenfalls soll die Nasenfalte minimal ausgeprägt und nach Möglichkeit mittig unterbrochen sein. Dies dient auch zum Schutz der Augen gegen Reibungen an der Hornhaut.
  • Der Nasenrücken sollte freiliegen und die Nase große Nasenlöcher aufweisen.
  • Von der gesamten Statur ist der Altdeutsche Mops heute etwas größer als der Standardmops (ca 30-40 cm).

Wie wurde dies von den Altdeutschen Mopszüchtern erreicht?

Bereits in den 90er Jahren haben einige Züchter die Probleme in der Mopszucht erkannt und begonnen, durch Selektion nur noch Tiere zu verpaaren, deren Nachzuchten noch leicht vorgelagerte Kieferknochen aufweisen.

Heraus kamen möglichst freiatmende und hochbeinigere Hunde. Um die Gesamtgesundheit des Mopses weiter voranzutreiben wurden die Zuchthunde (je nach Züchter) zusätzlich auf Hüftgelenksdysplasie (HD), Keilwirbel und auf genetische Augenerkrankungen (am besten eines Tierarztes des Dortmunder Kreises) untersucht. Die Untersuchung auf Patellaluxation (PL) ist in jedem Zuchtverein für die Zuchthunde Pflicht.

Um den Genpool auf breitere Füße zu stellen, wurden und werden immer noch reinrassige Möpse mit Papieren , die dem „neuen“ Zuchtziel entsprechen, aus dem Ausland (wie z.B. Amerika) importiert.

Onida of the beautiful Salem Pugs mit 16 Wochen

Dies ist auch der Unterschied zwischen dem Retro-Mops /Rassmo zum Altdeutschen Mops. Der Altdeutsche Mops ist reinrassig, es werden keine Fremdrassen eingekreuzt.

Leider ist der Mops ein richtiger Modehund und derzeit sehr gefragt. Dies ist für die Gesundheit einer Hunderasse nicht von Vorteil. Die Züchter schießen wie Pilze aus dem Boden, vermehren, statt eine sinnvolle auf Gesundheit ausgerichtete Hundezucht zu betreiben. Es werden neue Modefarben wie brindle und weiß gezüchtet, die meines Erachtens in einer Mopszucht nicht viel verloren haben und wieder zu Lasten der Mopsgesundheit gehen. Der Mops sollte noch wie ein Mops aussehen, hierzu gehören für mich nur die mopstypischen Farben wie beige, schwarz, apricot und silber. Jeder der sich einen Mops zulegen möchte sollte sich vorab informieren und den Züchter/Zuchtstätte genau anschauen. Oft wird mit dem Begriff „Altdeutsche Mopszucht“ geworben, nur um die Welpen besser verkaufen zu können.

Der Altdeutsche Mops wird nicht in einem einzigen Zuchtverband gezüchtet, so dass keine einheitlichen Standards festgelegt werden. Jeder Züchter legt seinen eigenen Schwerpunkt. Der Züchter ist nur der Zuchtordnung seines eigenen Zuchtvereines unterworfen. Ein Glück gibt es Zuchtvereine außerhalb des VDH die den Weg gemeinsam mit den Züchtern zu einer besseren Mopsgesundheit gehen.

Wie sind die Charaktereigenschaften des Altdeutsche Mopses?

Der Altdeutsche Mops sollte ein agiler, lustiger, intelligenter und sportlicher Familienbegleithundhund sein. Ein echter Kumpel der sehr gefühlvoll die Stimmungen in der Familie wahrnimmt, verspielt ist und der mit seinen Clownereien und seinen stark entwickelten Sinn für Humor alles zum Lachen bringt. Der widerum aber auch mit seiner Sturheit einen zur Verzweiflung bringen kann. Sein Mensch bedeutet ihm alles und er will immer und überall dabei sein. Er bereitet seiner Familie viel Freude auf Wanderungen, beim Nordic Walking, im Hundeverein (er ist ein richtiger Streber) oder auch beim Faulenzen auf dem Sofa. Manch ein Welpenbesitzer wundert sich wie viel Power und Ausdauer die kleinen Racker haben, zudem sind sie auch mit anderen Hunden sehr verträglich.

Der 16 Wochen alte Mopsrüde Barillo vom Einricher Land

Meine zwei Mopshündinnen begleiten mich regelmäßig auf dem Hundeübungsplatz, sind bestens sozialisiert, gehen mit mir auf Mehrtageswanderungen, im Urlaub zum Nordic Walking, gelegentlich planschen sie im Bach und abends zum Kuscheln auf die Couch. Ihnen macht es Spass sich zu bewegen und haben dabei keinerlei gesundheitliche Einschränkungen (auch nicht bei hohen Temperaturen). Für mich persönlich ist meine Hündin Emma das ideale Erscheinungsbild eines Altdeutschen Mopses – ohne das mopstypische Aussehen verloren zu haben (der FCI-Rassestandard sollte hierbei nicht komplett außer Acht gelassen werden) – : langbeinig (34 cm Rückenhöhe), mit einem enormen Schub aus der Hinterhand, wunderbar eingebettete Augen, eine schöne Nase und geteilte Nasenfalte, hinzu kommt noch der doppelt geringelte Schwanz. Ein Traumhund, eben ein Mops.

Die Altdeutsche Mopshündin Emma

Petra Stamms, Juli 2012
Züchterin im Mittelbadischen Rassehunde Club/URCI
Mopszucht vom Einricher Land (www.mopszucht-vom-einricher-land.de)