Brachycephales Syndrom

Unter Brachycephaliesyndrom versteht man eine Reihe von anatomischen Veränderungen bei kurzschnäuzigen Hunden, welche  schwere Behinderungen des Luftstromes in die Lunge verursachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Englische Bulldogge
Mit freundlicher Genehmigung: ©Bone Clones, www.boneclones.com

Ursächlich für diese anatomischen Veränderungen ist eine Störung des Schädelwachstums:

Durch die Hemmung des Längenwachstums des Gesichtsschädels kommt es zu einer Verengung der oberen Luftwege: Die niedliche „Stupsnase“ von nicht kurzschnäuzigen Welpen streckt sich in der Wachstumsphase immer weiter in die Länge und der Hund erhält sein erwachsenes Aussehen. Die Nasenmuscheln wachsen dabei aufeinander zu und stellen ihr Wachstum ein, bevor sich die Schleimhautschichten berühren.

Bei brachycephalen Rassen ist das Längenwachstum des Gesichtsschädels zugunsten des Kindchenschemas gestört, die Wachstumshemmung der Nasenmuscheln hingegegen nicht. Die fatale Folge ist eine sog. Conchen-Hypertophie („Nasenmuschelwucherung).

Zudem wachsen die Nasenmuscheln als aberrante Nasenmuscheln über ein für die Größe der Nasenhöhle mögliches Maß:

Abb. 5 zeigt die endoskopische Sicht auf die Konchen (= Nasenmuschel)

Mit freundlicher Genehmigung: Prof. Dr. Gerhard Oechtering
(www.kleintierklinik.uni-leipzig.de)

Weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen der Brachycephalie entstehen durch das häufig verdickte und verlängerte Gaumensegel, eine gestörte Thermoregulierung sowie durch die Gefahr eines Kehlkopfkollapses (Larynxkollaps).